Kritik zu "In a Heartbeat"

Das Herz will, was das Herz will.

In a Heartbeat zeigt uns, dass Liebe nicht nur zwischen Junge und Mädchen funktionieren kann und dass diese andere Liebe durchaus auch in Filmen dargestellt werden darf.

Man sieht einen Jungen. Er steht schüchtern am Schultor und scheint auf jemanden zu warten, doch soweit dieser jemand auftaucht versteckt er sich panisch auf einem Baum um von da aus alles versteckt beobachten zu können. Viele werden jetzt denken, dass es sich um das Mädchen handelt, in dass der Junge heimlich verliebt ist. Doch das tut es nicht. Es handelt sich um einen anderen Jungen, der seinem Gang und seinem Aussehen nach zu urteilen wohl einer von den wirklich beliebten Kindern auf der Schule ist. Deshalb traut sich der schüchterne Junge auch nicht ihn anzusprechen und bleibt lieber versteckt, wobei ihm sein Herz die ganze Zeit bis zum Hals schlägt. Zumindest bis es beschließt, dass es die Sache jetzt selber in die Hand nehmen wird.  So springt es kurzerhand aus dem Körper der Jungen und macht sich auf den Weg um in der Nähe des Beliebten zu sein, wobei der Besitzer selbstverständlich die ganze Zeit versucht es zurück zu bekommen, wodurch es zu einem peinlichen Moment zwischen den beiden kommt, bei dem es aber immerhin gelingt das Herz zurückzuholen. Oder doch nicht? Es schafft es sich erneut zu befreien und dem coolen Jungen in die Schule zu folgen, wo es geradewegs in ihn reinfliegt. Von der Wucht der Liebe umgeschmissen, liegt er nun am Boden, als das schüchterne Kind reinkommt und sein Herz zurückholen will. Weil er das tut kommt es zu einem im wahrsten Sinne des Wortes herzzerreißendem Moment und der Junge verlässt traurig und nur mit einer Hälfte seines Herzens die Schule. Man findet ihn traurig unter einem Baum sitzend wieder, bis der andere Junge sich ihm nähert und die beiden sein Herz wieder ganz machen können.

In a Heartbeat von Beth David und Esteban Bravo thematisiert die gleichgeschlechtliche Liebe und dass es okay ist diese in Filmen und in den Medien darzustellen. Meist beschäftigen sich Animationsfilme nur mit den Themen Kinder und Familie, manchmal auch mit Liebe, doch nie zwischen dem gleichen Geschlecht. Der Film zeigt auf wundervolle Art und Weise, dass gleichgeschlechtliche Liebe als Thema nicht unangebracht ist und auch jüngeren Zuschauern zugängig gemacht werden sollt. David und Bravo kämpfen mit ihrem Film dafür, dass alle Formen von Liebe in den sozialen Medien dargestellt werden können und dürfen. Etwas was eigentlich schon lange überfällig ist, schafft dieser Film, der auf YouTube mittlerweile schon mehr als 14 Millionen Mal (Stand: 4. August 2017) angeklickt wurde. Die beiden liebevoll animierten Figuren zeigen allen Altersklassen von Zuschauern, wie schön Liebe in all ihren Formen ist und dass sie gefeiert und nicht unterdrückt werden sollte.