Kritik zu "Der Elefantenmensch"
Nach einer wahren Begebenheit: Der Elefantenmensch
Mensch oder Monster?
Erst wie ein Tier im
Zirkus gehalten und später sogar von der Oberschicht Londons aufgenommen
werden. Die rührende Geschichte von John Merrick.
John Merrick, wurde als Kind einer Frau geboren, die während
der Schwangerschaft von Elefanten angegriffen wurde, was zu einer starken
Deformation von Merricks Gesicht und Körper führte. Deshalb ist er nur unter dem Namen „der
Elefantenmensch“ bekannt. Als Hauptattraktion einer Freakshow wird der
Elefantenmensch gehalten wie ein Zirkustier und als Monster bezeichnet, bis der
Chirurg Frederick Treves ihn zu Untersuchungen mit ins London Hospital nimmt,
wo er zunächst ebenfalls nur als Versuchsobjekt gilt. Nach reichlicher Beschäftigung
mit Merrick stellt der Arzt jedoch fest, dass sein Patient kein Schwachsinniger
ist, sondern klare Gedanken fassen und sogar sprechen kann. Es wird ganz klar,
dass es sich bei dem Elefantenmenschen weder um ein Tier, noch um ein Monster
handelt, sondern um einen normalen jungen Mann, der mit einem entstellten
Körper leben muss. Treves ist so gerührt von seiner Geschichte und der
Verwandlung die Merricks Geist während des Aufenthaltes im Krankenhaus
durchmacht, dass er beschließt den Elefantenmenschen in die Londoner
Gesellschaft einzugliedern und ihm einige Leute vorzustellen. Der ursprünglichen
„Besitzer“ findet das aber gar nicht gut, weil er mit Merrick dann kein Geld
mehr machen kann und versucht deshalb ihn zurück zu bekommen.
Das US-amerikanische Filmdrama entstand 1980 und beruht auf
der wahren Geschichte von Joseph Carey Merrick, der im viktorianischen
Zeitalter lebte, in dem auch der Film spielt. Das Wissen, dass der Film sich an
wahren Begebenheiten orientiert sorgt für noch mehr Rührung beim Zuschauer, der
besonders Mitgefühl für Merricks anfängliche Situation, aber auch Freunde über
die Fortschritte bei denen man Merrick zusehen kann, empfindet. Es lässt sich
sagen, dass der Film stark an die Gefühle der Zuschauer appelliert.
Zu Anfang zieht sich der Film etwas, da keine spannende
Handlung stattfindet, der Zuschauer wird jedoch vom Film gefesselt, da man das
Gesicht des Elefantenmenschen nicht sehen kann und der Beobachter so gespannt
darauf wartet, wie er wohl aussehen mag. Danach kommt durchaus Spannung in das
Schwarz- weiß Drama durch viele unerwartete Wendungen. Wer sich einen
unglaublich spannenden Film mit viel Action und Spezialeffekten wünscht, für
den ist der Film nichts. Wer jedoch etwas übrig hat für die rührende Geschichte
eines schweren Schicksals und der durchaus bereit ist, die eine oder andere
Träne zu vergießen, für den ist der Film genau das richtige.
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