Kritik zu "Electronic Labyrinth THX 1138 4EB"
Achtung Spoiler!
Electronic Labyrinth THX 1138 4EB
Electronic Labyrinth THX 1138 4EB
Die Flucht vor der totalen
Überwachung
Jemand sieht dir zu!
Egal was du machst, wo du es machst oder wann du es machst.
George Lucas werden die meisten durch die Filmreihe Starwars oder durch die Tetralogie Indiana Jones kennen, doch seine
Karriere als Filmemacher begann weit vorher mit einigen Kurzfilmen, wie zum
Beispiel Electornic Labyrinth THX 1138
4EB (1967). Dieser 15 Minuten lange Science-Fiction-Kurzfilm ist der fünfte
von George Lucas und spielt im Jahr 2187, also weit in der Zukunft. THX 1138
ist Teil einer komplett technisierten Gesellschaft und soll für ein Verbrechen,
was als „Sexacte“ bezeichnet wird, bestraft werden. Da der Sträfling, ein Mann der ein Tattoo mit der Zahl 1138 auf der Stirn hat, seine Strafe aber nicht
hinnehmen will, versucht er zu fliehen. Es wird die totale Überwachung gezeigt,
bei jedem seiner Schritte wird THX 1138 auf verschiedenen Monitoren von
Aufsehern beobachtet, die versuchen seine Flucht zu verhindern. Als er sich in einem Aufzug befindet wird
versucht ihn durch Töne ruhig zu
stellen, was auch fast gelingt, doch THX1138 schafft es aus dem Aufzug raus und
flieht weiter, bis er zu einer Tür kommt, die er aufbricht. Hinter dieser Tür
befindet sich Tageslicht und der Flüchtige läuft auf den Sonnenuntergang zu,
während zeitgleich eine Stimme aus dem Off seiner Partnerin YYO 7117 erzählt,
dass er sich, obwohl die Menschen hinter den Monitoren versucht hätten es zu
verhindern, selbst zerstört hätte.
Eine Zukunftsvision?
Mit diesem Film aus dem Jahr 1967 thematisiert Lucas Ängste,
die heute vielleicht noch viel größer sind, als zur Entstehungszeit. Die Nummer
auf der Stirn von THX 1138 zeigt, dass dieser nur eine Zahl im riesigen System
und kein eigenständiges Individuum mehr ist. Und genau davor fürchten sich auch
die Menschen heute, die eigene Identität zu verlieren und zu sein wie jeder
andere. Auch eine andere Angst der Menschheit wird durch den Film dargestellt,
denn überall sind Kameras und jeder Schritt der Figur kann nachverfolgt werden.
Geht es uns da heute anders? Überall in der Öffentlichkeit sind Kameras zu
finden, die angeblich zum Schutz dienen sollen, vor Dieben in Läden oder vor
Terror in öffentlichen Gebäuden, doch ist es nicht auszuschließen, dass da noch
jemand anderes als der Sicherheitsdienst uns beobachtet, jede unserer
Bewegungen nachverfolgen kann und ständig weiß wo wir uns befinden. Selbst wenn
wir uns an einem vermeintlich sicheren Ort wie unseren zuhause befinden, können
wir ständig überwacht werden. Abgehört durch unser eigenes Telefon oder durch
die Kamera im Laptop beobachtet. Lucas beschreibt diese Ängste schon lange
bevor sie wirklich real werden und vielleicht kann dieser Film sogar als eine Art Warnung vor der vollkommen technisierten Welt verstanden werden.
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