Kritik zu Pixars Kurzfilmen: "Geris Game","Lifted" und "Presto"
Geris Game, Lifted und Presto: Pixars Kurzfilme im Blick
Pixar kann mehr als nur Spielfilm
Pixar besticht nicht
nur durch tolle Spielfilme, sondern kann auch in Kurzfilmen wunderschöne
Geschichten erzählen.
Die Pixar Animation Studios (kurz: „Pixar“) sind vor allem
bekannt für ihre Spielfilme, die Groß und Klein begeistern. Angefangen mit Toy Story im Jahr 1995 über Oben (2009) bis hin zu Findet Dory (2016) fesselt Pixar das
Publikum mit witzigen und liebevoll gestalteten Filmen. Ebenso wundervoll gestaltet
sind auch dir Kurzfilme, die Pixar rausbringt und häufig vor den eigentlichen Spielfilmen zeigt. So zum Beispiel der Film Geris Game (1997), dieser beginnt klassisch mit der kleinen
hüpfenden Lampe und dem Pixar Logo, bis dann ein älterer Mann in einem Park
gezeigt wird, der ein Schachbrett aufbaut und beginnt zu spielen. Entgegen der
Erwartung befindet er sich doch komplett allein im Park und hat keinen Gegner
im Schach. Dieses Problem löst er aber schnell, indem er einfach gegen sich
selber spielt, als Geri mit Brille
bewegt er die weißen Figuren und als Geri ohne Brille die schwarzen. Hierbei
wechselt Pixar die Einstellung zwischen den beiden Geris so, dass immer nur der
Geri gezeigt wird, der gerade am Zug ist und erzeugt so für den Zuschauer fast
die Illusion, dass Geri doch einen Gegner im Schach hat. Teilweise werden auch
beide Geris zusammen gezeigt, was darauf hinweist, dass der alte Mann sich
keineswegs alleine fühlt und gut mit seiner Situation klar kommt. Als die
Situation für den Geri mit den weißen Figuren ausweglos erscheint, täuscht
dieser einen Anfall vor und nutzt die Besorgnis des anderen Geri um das
Spielfeld zu drehen und das Schachspiel zu gewinnen, was bei den Zuschauern für
einen Lacher sorgt. Der gesamte Film enthält keinen Dialog zwischen den beiden
Geris, weshalb der Film nicht synchronisiert ist, man als Zuschauer dennoch die
komplette Handlung problemlos verstehen kann. Geris Game verzaubert das Publikum so sehr, dass er 1998 den Oscar
für den besten Kurzfilm erhält.
Fahrprüfung auf Alien Art
Ebenfalls für einen Oscar nominiert war 2007 der Kurzfilm Lifted (2006) von den Pixar Animation
Studios. Dieser weißt eine ganz andere, futuristischere Thematik auf, ist aber
mindestens mit genau so viel Liebe zum Detail gemacht und bringt das Publikum
genauso zum Lachen. Es wird ein Haus bei Nacht gezeigt, in ihm liegt friedlich
schlafend ein Mann, der plötzlich von einem hellen Licht angestrahlt wird, was
wie man später sieht zu einem Raumschiff gehört, in dem zwei Aliens sitzen. Die
Situation ähnelt der einer Fahrprüfung. Ein kleiner Alien sitzt an einem
riesigen Knopf voll mit Knöpfen und versucht den Menschen irgendwie mit dem
Traktorstrahl in das Raumschiff zu manövrieren. Dabei wird er von einem
größeren, streng aussehenden Alien, welches sich Notizen auf dem Klemmbrett
macht, beobachtet. Der kleine Alien ist so nervös, dass ihm Fehler unterlaufen
und der arme Mensch ständig gegen alle möglichen Wände seines Hauses
geschleudert wird, bis der große Alien alles wieder in Ordnung bringt. Spätestens hier hat Pixar die Lacher des
Publikums und vor allem der jüngeren Zuschauer sicher.Doch aufgrund der Trauer
des kleinen Alien über die Missratene Prüfung, darf er zumindest das Raumschiff
fliegen, was sich auch direkt als Fehler herausstellt, da er das Haus fast
vollständig dem Erdboden gleich macht und nur noch das Haus mit dem schlafenden
Menschen übrig bleibt. Während des Abspanns hört man dann den berühmten
Wilhelmsschrei, der wohl vom gerade erwachten Menschen stammen muss. Bei diesem Kurzfilm handelt es sich um den
Vorfilm von Ratatouille.
Ohne Möhre keine Zaubershow
Diese Idee einer Geschichte über den Weltraum und das Leben
außerhalb der Erde wird im Spielfilm WALL-E
Der Letzte räumt die Erde auf (2008) ebenfalls thematisiert und auch hier
wird vorher ein Kurzfilm gezeigt. Presto (2008)
handelt von einem Kaninchen und einem Zauberer, die sich erst nicht gut
verstehen, am Ende aber doch zusammenfinden. Das Kaninchen ist Teil einer
Zaubershow, ist aber am Abend des Auftritts nicht sonderlich kooperativ, da es
vorher nicht seine geliebte Möhre bekommen hat. So macht es dem Magier seine
Show zur Hölle und statt sich von ihm durch den Hut zaubern zu lassen, findet
der Zauberkünstler eine Mausefalle, eine ihm entgegenfliegende Leiter und viele
weitere Dinge in seinem Hut. Als er wütend auf das Kaninchen los gehen will,
schafft dieses es sogar ihn mit Hilfe eines Seils an die Decke des Saals zu
befördern, da sich aber das Seil löst und der in die Tiefe stürzt rettet das
kleine Fellknäul ihn, indem es den Zauberer geschickt durch den Hut zaubert,
sodass er unversehrt den tosenden Applaus entgegen nehmen kann und das
Kaninchen endlich seine wohlverdiente Möhre erhält.
Wie alle bisher genannten Pixar Kurzfilme schafft er es das
Publikum zu verzaubern. Während Lifted und
Presto dies durch die Lacher aufgrund
von misslungenen Aktionen schaffen, bezaubert Geris Game mit seiner eigentlich traurigen Geschichte, die aber
zeigt, dass man aus jeder Situation das Beste machen muss. In allen Kurzfilmen
ist klar zu erkennen, dass Pixar nicht nur atemberaubende Spielfilme machen,
sondern auch mit traumhaften Geschichten in den Kurzfilmen begeistern kann.
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